06.11.2013

Rezension zu "Hope's Crossing - Zauber der Hoffnung" von RaeAnne Thayne


ISBN 978-3-86278-752-4
7,99€ DE | 8,30€ AT |
11,90 sFr CH
320 Seiten

Der erste Band der Hope's Crossing-Trilogie von RaeAnne Thayne!

Deutsche Erstveröffentlichung

Für die Liebe hat Claire keine Zeit. Ihr Glasperlenladen und ihre beiden Kinder halten die Single-Mom schon genug auf Trab. Energisch wehrt sie die Flirtversuche von Riley McKnight ab. Auch wenn ihr der kleine Bruder ihrer besten Freundin, der kürzlich als Polizeichef nach Hope's Crossing zurückgekehrt ist, überraschenderweise nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch erst als ein schwerer Unfall Claire zum Innehalten zwingt, erkennt sie, dass sich die Dinge in ihrem Leben ändern müssen. Widerstrebend erlaubt sie Riley, sich um sie zu kümmern. Und bald kann auch sie das Knistern zwischen ihnen nicht mehr ignorieren...

 

Weitere Bände der Reihe:

Hope's Crossing - Nur die Liebe heilt

ab März 2014


Biederes Kleinstadtidyll

Bevor ich anfange zu meckern, möchte ich klarstellen, dass ich etwas anderes von dem Buch erwartet habe. Nämlich einen Romance (steht ja auch auf dem Cover) und keinen klassischen Liebesroman. Wer also gerne auch erotische Szenen in einem Roman liest, dem rate ich von diesem Buch ab.
Oh ja klar, ein paar Küsse gibt's schon, aber kaum mehr.

Aber ok, auch ein Liebesroman kann sehr gut sein. Dieser nicht.
Die Autorin möchte bei diesem und den folgenden Büchern die amerikanische Kleinstadt Hopes Crossing zum Mittelpunkt der Reihe machen. Für meinen Geschmack ist sie dabei eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. 
Auch wenn ich kein Kleinstadtfan bin, habe ich durchaus schon schöne Geschichten über solche gelesen. Z.B. "Big Sky Country - Das weite Land".

Hopes Crossing und seine massig vorgestellten Einwohner sind mir einfach zu freundlich, zu hilfsbereit, zu bieder. 
Allen voran die gute Claire. Zwar fast die gesamte Geschichte lang eingegipst und mehr oder weniger handlungsunfähig, dennoch physisch und
psychisch aufopfernd bis zum Erbrechen. 

Der einzige der minimal abweicht ist Riley. Der hat auch ab und zu mal realistischere Gedanken. Doch hier ist die Charakterzeichnung gründlich fehlgeschlagen. Angeblich soll er ja seit seiner Kindheit ein Rebell, Unruhestifter und Frauenheld sein. Das jedenfalls bekommt man praktisch in jeden zweiten Satz, bei dem es um seine Person geht vermittelt. 
Tja herzlichen Glückwunsch zur 180 Grad Wendung deines Charakters Riley! Nun schließlich Cop im lieblichen Hopes Crossing. Tatsächlich ist der Gute so von Selbstzweifeln zerfressen und lässt die mit unreifem Verhalten an Claire aus. Romantisch ist was anderes. 

A propos: wie bitte soll diesbezüglich Stimmung aufkommen, wenn wir von Claire die ganze Zeit vorgejammert bekommen, wie alt und verrunzelt sie sich vorkommt. Und nur weil sie verlassen wurde, eingegipst ist und Riley 3!!! Jahre jünger ist. 
Entschuldigt meinen Sarkasmus, aber die Gute hat mich echt voll runtergezogen und genervt. Und was macht Rily? Bläst noch mehr oder weniger ins selbe Horn. 
Ich habe nichts gegen gut platzierte Irrungen und Wirrungen, aber einer Depression will ich beim Lesen einer Liebes!geschichte nicht erliegen...

Und um auf die Stadt (Dorf) zurück zu kommen: Ich hatte eher das Gefühl es geht um eine Liebesgeschichte mit den Protagonisten a) die Stadt Hopes Crossing als "Person" und b) ihren braven Einwohnern. Ach ja und die nicht so braven werden kaum thematisiert. Bzw. es wird einem nur gesagt: Die ist doof, der ist geldgeil und unhöflich, der ist auf die schiefe Bahn geraten, etc.. Man muss das so hinnehmen. Untermauert wird es nicht, in dem diese Personen interagieren. Dadurch wirkt die Geschichte so oberflächlich und unausgereift, wie ein Mensch ohne Ecken und Kanten.

Die häufigen Fehler im Text haben mich auch nicht gerade versöhnlich gestimmt.

Ich hätte gerne etwas Positiveres geschrieben, leider ist mir das bei dem Buch nicht möglich. Ach doch, das Cover ist ganz hübsch.

Wer gerne im ländlichen Pseudoidyll mit langweiligen und zu freundlichen Einwohnern versinken möchte: nur zu, lest das Buch und bildet euch eure eigene Meinung. Vielleicht gefällt es euch ja. Meins war es nicht, ich brauche ein wenig mehr Reibungsfläche, damit eine Geschichte lebendig wird.

Fazit
Lest es wenn ihr möchtet, meine Empfehlung lautet: lasst es.
2,5/5 Sterne


Vielen Dank an Blog dein Buch und den Mira Taschenbuch Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars. HIER könnt ihr das Buch bestellen.


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