31.01.2013

Rezension zu "Herbst - Beginn" von David Moody

David Moody - Herbst - Beginn


ISBN 978-3-9502185-7-2
312 Seiten
Copyright Otherworld Verlag
by Ueberreuter
[DE] 9,95€ | [CHF] 18,00
Binnen vierundzwanzig Stunden löscht ein rasend um sich greifender Virus beinah die gesamte Menschheit aus. Milliarden sterben. Es gibt weder Symptome noch eine Vorwarnung. Sekunden nach der Ansteckung sterben die Opfer einen qualvollen Tod. Nur eine Hand voll Überlebender bleiben übrig, die sich am Ende des ersten Tages wünschen, selbst tot zu sein. Die Verzweifelten suchen Zuflucht im Gemeinschaftshaus am Rand einer Großstadt. Da sie sich zu sehr fürchten, um sich in die verseuchte Welt hinauszuwagen, verwandelt ihre Zuflucht sich bald in ein Gefängnis. Unter dem emotionalen und physischen Druck der unerklärlichen Lage beginnt die völlig verängstigte Gruppe auseinander zu brechen. Ohne Strom, Wasser und Lebensmittel in ihrer vermeintlichen Zuflucht gefangen, vegetieren die Überlebenden nur noch von Stunde zu Stunde dahin. Dann schlägt der Virus erneut zu ... und die Hölle auf Erden hält Einzug.

Was würdest du tun, wenn um dich herum plötzlich alle sterben? 

Nur du bist noch am Leben, scheinbar alleine. Du weißt es nicht? Die paar Überlebenden der Katastrophe in Herbst - Beginn auch nicht. 
Erfasst von Grauen und Melancholie versuchen sie zu überleben. Als dann die scheinbar Toten wieder aufstehen erweist sich dieses Vorhaben als noch viel schrecklicher und gefährlicher als gedacht.

Wir begleiten eine Gruppe Überlebender ab dem Zeitpunkt zu Beginn der Katastrophe. Ab und an werden einzelne Kapitel statt in allgemeiner, in Ich-Erzählweise geschrieben, mit dem Namen der Person als Kapitelüberschrift.
Das gibt uns einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Betroffenen. Und darum geht es auch hauptsächlich in dem Buch. Um menschliche Verhaltensweisen in Extremsituationen. 
Teilweise transportiert das Buch so viel Hoffnungslosigkeit, dass ich beinahe selbst verzweifelt wäre, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, ist das keineswegs unrealistisch.
Dies zu lesen ist äußerst interessant. Aber natürlich war das Buch auch spannend und gruselig. Die Entwicklung der Zombies und die daraus resultierenden Folgen für die Überlebenden sind sehr anschaulich beschrieben. Das ein oder andere mal war es so knapp, das mir der Atem stockte! 

Man bekommt keine Hollywoodhelden präsentiert, die auf alles eine Lösung haben. Auch Splatterszenen wird man hier nicht finden. Das Buch ist grauenvoller, subtiler, ja man kann sagen realistischer (wenn man so etwas in Bezug auf Zombies sagen kann).

Fazit:
Ein absolut fesselndes Endzeit-Zombie-Buch. Wer lieber etwas mit Action, Gemetzel oder heroischen Protagonisten liest, sollte nicht zu dem Buch greifen. Für Endzeitbegeisterte, die sich für das Verhalten Überlebender interessieren und in das Grauen einer von Zombies bevölkerten Welt eintauchen möchten, ist dieses Buch genau das Richtige.

Es handelt sich hierbei um den ersten Band einer Tetralogie. Der nächste heißt "Herbst - Stadt".



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