15.09.2012

Rezension zu "Flammenherz" von Petra Röder

Petra Röder - Flammenherz

Janet reist nach Schottland, um für einen Roman zu recherchieren. Als sie in einem Antiquitätengeschäft eine Schatulle kauft, ahnt sie nicht, dass der Inhalt ihr ganzes Leben verändern wird. Das ist jedoch bei Weitem nicht alles. Plötzlich befindet sie sich im 17. Jahrhundert. Dort lernt sie den jungen Laird Caleb Malloy kennen, der ihr auf seiner Burg Zuflucht bietet. Im Laufe der Zeit kommen sich beide näher. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern und Janets Leben gerät mehrfach in Gefahr. Als sie schließlich alles verliert und herausfindet, wer dafür verantwortlich ist, entscheidet sie sich, noch einmal in die Vergangenheit zu reisen ...

Liebe im Strudel der Zeit

Manche müssen erst durch die Zeit reisen, um die Liebe ihres Lebens zu finden. Wie die Protagonistin von Flammenherz Janet. Freiwillig macht sie dies zwar nicht, aber Caleb, ein schottisches Clanoberhaubt aus dem 17. Jahrhundert, macht den Umstand ertragbar.

Ganz so heile Welt verläuft der Roman natürlich nicht. Er beinhaltet Liebe, Intrigen, Trauer, Freude und Spannung gepaart mit dem mysteriösen Aspekt von Zeitreisen.
Komplizierte Sachverhalte darüber, wird man hier allerdings vergeblich suchen.

Das Buch ist zum großen Teil in der Ich-Erzählperspektive geschrieben und zwar aus Janets Sicht. Später gibt es auch einige Abschnitte in der personellen Erzählperspektive. Diese werden jeweils durch den Namen des jeweiligen Protagonisten als Unterkapitelüberschrift angekündigt. Das hat mir gut gefallen und es liest sich recht gut. Durch die große Schriftgröße sogar schneller, als seine Dicke erwarten lässt. 
Allerdings schleichen sich doch recht oft Formale-, sowie Logikfehler in den Text, wodurch mein Lesefluss ein wenig gestört wurde. Außerdem ist die Sprache stellenweise sehr derb. Darüber bin ich dann gestolpert und dachte mir: huch das klingt ja nicht wirklich schön. 
In Erinnerung geblieben ist mir z.B., dass Janet so lange in die Hände klatscht, bis diese rot waren wie ein "Pavianarsch". Oder als sie ihren Unmut über dieses "verschissene Jahrhundert" ausdrückt.
Ja, vielleicht sehe ich das zu eng - das darf jeder selbst beurteilen - aber für mich kam dadurch keine Stimmung für das 17. Jahrhundert auf.

Generell hatte ich teilweise Probleme mich in das Buch hineinzuversetzen. Wenn es spannend wurde, vereinnahmte mich die Geschichte schon, aber manche Handlungsweisen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. 
So ein Jahrhundertwechsel ist ja doch schon ein sehr großer Schock. Das kam praktisch gar nicht rüber. Klar wünscht sich Janet z.B. mal eine Dusche und spricht auch sonst das ein oder andere an, aber die Unterschiede sind doch viel enormer. Viele Dinge, die uns selbstverständlich scheinen, gibt es damals nicht. Und nicht nur die offensichtlichen, wie Heizung und fliessend Wasser. Ihre Aussprache wurde meines Wissens gar nicht bemängelt. Dabei müsste die sich doch deutlich von dem damaligen Englisch unterscheiden. Ich hätte mir da eine noch umfangreichere Auseinandersetzung mit diesem interessanten Thema gewünscht. Dann wär auch der Flair dafür mehr aufgekommen.

Auch der ein oder andere Charakter hat mich schonmal genervt, weil man nicht genug Einblick in desjenigen Innenleben bekommen hat, um evtl. noch nachzuvollziehen warum er oder sie sich gerade so merkwürdig verhält. Mal von spannungserzeugenden Szenen abgesehen. Da kann ich es ja verstehen. Ich meine eher banalere Dinge.

So blieben für mich einige Charaktere, wie z.B. Caleb gerade am Anfang sehr blass. Andere, witzigerweise eher die Hauptnebencharaktere, wie die Haushälterin oder der Stalljunge, waren sehr gut ausgearbeitet und es hat mir großen Spaß gemacht, die Ereignisse mit ihnen zu erleben.

Abschließend lässt sich sagen: die Idee des Buchs wurde gut umgesetzt, allerdings fehlt es für mich an Tiefe, um den Flair zu fühlen und völlig darin zu versinken.
Das Ende war wie erwartet. Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, lässt jedoch Raum für die Fortsetzung "Racheschwur".

Meine Empfehlung:
Für Liebhaber von Liebes- und Zeitreiseromanen durchaus empfehlenswert. Wer nichts episches erwartet, wird gut unterhalten.
Von mir gibt es gute 3 Sterne.

3 Kommentare:

  1. Mmmh ich bin skeptisch... Die Sachen die du bemängelst würden mich auch stören und ich denke ich käme wohl auch in die Richtung der 3 Sterne.. da lese ich lieber etwas was mich richtig anzieht :). Aber eine schöne Rezi..

    Ich weiß gar nicht ob du dich noch an mich erinnerst :). Ich war lange nicht offen hier unterwegs, hab aber weiter hier geschaut und auch deinen zauberhaften Nachwuchs gesehn <3.

    Bin auf jeden Fall wieder da und werde öfter wieder "sichtbar" bei dir vorbeischneien :))..

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    1. Gute Entscheidung, denn man hat zwar ein ganzes Leben, aber nicht unendlich viel Zeit zur Verfügung. Da sollte man nur das lesen, was einem wirklich zusagt :)

      Vielen Dank für deine Glückwünsche! Lieb von dir :) Ja klar erinnere ich mich noch an dich, dein Name ist recht einprägsam.
      Dein Blog ist auch in meinem Google-Reader :D

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  2. Richtig und die Zeit sollte man ja für die schönen Bücher nutzen hihi.. obwohl ich auch gerade so ein durchwachsenes Exemplar lese.

    Nichts zu danken, ist ja wirklich zuckersüß.. und Baby's riechen auch so toll *in love*.. aber nun schweife ich ab hihi..

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